Palais Galliera

Das ModeMuseum der Stadt Paris

Paris gehört zu den wichtigsten Hauptstädten der Mode. Also versteht es sich fast von selbst, dass die Stadt ein Museum, das der Mode gewidmet ist, besitzt… Das Pariser Modemuseum Palais Galliera besitzt mit etwa 200.000 Stücken einer der größten Sammlungen zum Thema Mode  der Welt. In der Sammlung befinden sich Original-Kleidungsstücke, Accessoires, Modefotos, Zeichnungen und andere Dokumente. Nach zwei Jahren Renovierungsarbeiten eröffnete das Museum im Jahr 2020 mit einer verdoppelten Ausstellungsfläche wieder seine Türen. Im Obergeschoss finden nun regelmäßig themenbezogene große Sonderausstellungen statt. Zur Wiedereröffnung war dort die Ausstellung "Gabrielle Chanel" zu sehen, die voll und ganz der berühmten französischen Modeschöpferin und Gründerin des Hauses Coco Chanel gewidmet war. Danach folgte die eine Ausstellung anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung des Hochglanz-Modemagazins Vogue "Vogue Paris 1920-2020".

16 Photos vom Palais Galliera

Im Untergeschoss, in der neuen Galerie Gabrielle Chanel, führt ein Rundgang durch 200 Jahre Geschichte der Mode. Auf den zusätzlich 750 qm geschaffenen Ausstellungsflächen führt ein Parcours durch den Wandel der Bekleidung. Ein Morgenmantel aus indischer Baumwolle, Anzüge mit großem Revers, mit bunten Blumen bestickte Anzüge aus Samt oder Taft für wohlhabende Männer aus dem 18. Jahrhundert zeugen von der Kühnheit der Mode der Zeit. Die Mode aus dem 19. Jahrhundert wurde durch die sukzessive Veränderung der weiblichen Silhouette bestimmt. Die Mode demokratisierte sich. Im Laufe des Jahrhunderts wurde der Körper der Frau systematisch umgestaltet und zu einem "Modekörper", dessen Formen durch die Kleidung geformt wurden. Exponate von Modeschöpfern wie Jean Patou, Nina Ricci, Rochas, oder Cristobal Balenciaga aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit Abendkleidern und -Mänteln zeigen unter anderem die Mode der verrückten 20er Jahre. Schöpfungen von Christian Dior stammen aus dem goldenen Zeitalter der Haute-Couture in den 1950er Jahren. Die in den 60er Jahren aufkommende Prêt-à-porter wird anhand von Stücken von Yves Saint Laurent oder Courrèges veranschaulicht. Die 1980er und 1990er Jahre sind in einer Abteilung sehr stark vertreten. Wobei die Schwerpunkte vor allem auf den Beständen von Jean Paul Gaultier, Jean-Charles de Castelbajac und Martin Margiela liegen, in denen die allerersten Kollektionen vertreten sind. Nicht nur Kleidung aus verschieden Epochen sind im Galliera Museum zu sehen, auch unzählige zugehörige Accessoires wie, Hüte, Schuhe, Taschen und Geldbörsen, Muffs, Tücher, Schmuck, Fächer, Spazierstöcke, Sonnenschirme, Regenschirme, Handschuhe, Knöpfe, Schnallen haben ihren Platz. Alle Exponate sind umfangreich beschriftet und in Französisch und Englisch auf Tafeln erklärt. Neben Kleidungsstücken sind in dem Kellergewölbe auch unzählige Illustrationen und Modefotos von berühmten Modefotografen und Illustratoren, aus verschiedenen Epochen von 1870 bis heute ausgestellt.

TIPP:

Modebegeisterte kombinieren oftmals einen Besuch im Palais Galliera mit einem Besuch im Yves Saint Laurent Museum, das nur wenige Schritte entfernt liegt.

Geschichte des Palais Galliera

Am 15. April 1878 bekundete die Herzogin von Galliera ihre Absicht, dem französischen Staat ihre Kunstsammlung zu überlassen, unter der Bedingung, dass diese in einem eigens dafür errichteten Museum öffentlich ausgestellt würde. So begann der Bau des Palastes im Mai 1879 nach Entwürfen des Architekten Paul-René-Léon Ginain. Zwischenzeitlich entstand allerdings ein Streit zwischen der Herzogin, der Stadt Paris und dem französischen Staat. Infolgedessen entschied sich die Herzogin de Galliera ihre gesamte Kunstsammlung dem Palazzo Rosso in Genua zu vermachen. 
Das Bauwerk im "Beaux-Arts-Stil" wurde im Februar 1894 fertiggestellt. Das Palais Galliera ist ein perfektes Beispiel für die Bauweise des späten 19. Jahrhunderts, die architektonische Traditionen mit technischen Innovationen verbindet. Das Bauwerk besitzt zwei Fassaden: Eine zur Straße hin und eine zum Garten hin. Der Eingang an der Avenue Pierre 1. de Serbie führt in einen gepflasterten halbkreisförmigen Innenhof. Die Metallkonstruktion, die das Gebäude stützt sowie Treppengeländer, Fensteröffnungen und Gitter wurden  von der Firma von Gustave Eiffel, dessen Meisterwerk der Eiffelturm sich nur wenige Gehminuten vom Palais Gallier entfernt befindet,  gebaut. Die Gartenfassade ist von drei riesigen Fenstern  in Rundbogenöffnungen umgeben von Säulen geprägt. Vor jedem Fenster befindet sich eine Statue welche, die drei wichtigsten Künste repräsentieren: Malerei von Henri Chapu, Architektur von Jules Thomas und Bildhauerei von Pierre Cavelier. An beiden Seiten des Mittelgebäudes befinden sich jeweils ein Seitenflügel, von denen man über breite Treppen zum Garten hinunter gelangt.  In jedem  Seitenflügel befindet sich jeweils eine Statue in der Mitte und am Ende.  
 Da der Palast nie für seinen ursprünglich vorgesehenen Zweck dient, wurde im Palais Galliera als Museum für Industriekunst 1895 eröffnet. Es wurden zahlreiche Ausstellungen über dekorative Kunst veranstaltet, sodass das Haus sein Publikum fand, das diese neue Kunstform entdecken wollte. 
 1954 wurde das Palais Galliera umgebaut, um seine Räume für die jährlichen Ausstellungen des "Salon des peintres témoins de leur temps" (Salon der Maler, die Zeugen ihrer Zeit sind) zu beherbergen.  Zeitgenössischen Künstler wie Rouault, Matisse, Chagall, Buffet, Picasso oder auch Léger, Braque, Kisling und Gromaire... trafen sich in den Sälen des Gebäudes. Daneben fanden  in dem Palast ab 1960 Versteigerungen von Stilmöbeln und Gemälden von Meistern  statt.  
 1977 wurde dann das Palais Gallier zum Modemuseum der Stadt Paris. 

Garten des Palais Galliera

Der schöne gepflegt Garten, mit Linden und Kastanienbäumen, des Palais Gallier befindet sich an der Avenue du Président Wilson, direkt auf der anderen Straßenseite des Palais de Tokyo. Um die Runde Rasenfläche mit einem Wasserbecken mit einer Bronze Statue von Pierre Roche, in der Mitte, sind Bänke aufgestellt auf denen man den Blick auf das schöne Bauwerk genießen kann. Selbst einige Liegestühle stehen zum Sonnenbaden bereit. Der Garten ist frei und kostenlos zugänglich wurde zwischen 2003 und 2005 neu gestaltet und renoviert. Öffnungszeiten 1. Oktober bis zum Anfang der Winterzeit: 8:00 Uhr bis 18:30 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr) Anfang der Winterzeit bis Ende Februar: 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr) 1. März bis zum Anfang der Sommerzeit: 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr) Anfang der Sommerzeit bis 30. April: 8:00 Uhr bis 19:30 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr) 1. Mai bis 31. August: 8:00 Uhr bis 20:30 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr) 1. September bis 30. September: 8:00 Uhr bis 19:30 Uhr (Samstags, Sonntags und an Feiertagen ab 9:00 Uhr)

Restaurant "Les Petites Mains"

In den Sommermonaten (Mitte April bis 30. Oktober) öffnet auf der 600 qm großen westlichen Terrasse des Palais Galliera das Restaurant "Les Petites Mains". Mit einem Blick auf das Palais de Tokyo und den Eiffelturm kann man dort vorzügliche Speisen oder Nachmittags auch nur ein Getränk zu sich nehmen. Auf der Speisekarte stehen neu interpretierte italienische Speien und typische Gerichte aus dem Mittelmeer-Raum Vorspeisen 11 € bis 13 €, Hauptgerichte 12 € bis 24 €, Desserts 9 € bis 15 €. Menü (außer an Wochenenden) 24 € bis 33 € Getränke Espresso 3 € Cappuccino 5 € Komplette Karte

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Wieviel kostet der Eintritt für das Palais Galliera? *

Erwachsene 15 € 18 - 26 Jährige 13 € Unter 18 Jahre, Behinderte & 1 Begleiter kostenlos

Öffnungszeiten vom Palais Galliera :

Dienstag bis Sonntag : 10:00 bis 18:00 Uhr Donnerstags und Freitags bis 21:00 Uhr Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai und 25 Dezember.

Anfahrt zum Palais Galliera

Adresse :

10 avenue Pierre Ier de Serbie 75016 Paris

Métro - Station:

Iéna oder Alma-Marceau Internetseite vom Palais Galliera : Palais Galliera


*Preise der Tickets und Öffnungszeiten Stand Januar 2024 (ohne Gewähr).