Musée de l'homme
Museum der Geschichte der Menschheit
Das Musée de l’Homme in Paris ist der Geschichte der Menschheit gewidmet. Es befindet sich im westlichen Flügel des Palais de Chaillot, am Place Trocadéro, direkt gegenüber des Eiffelturms auf der rechten Seine Seite. Das Museum wurde zwischen 2009 und 2015 modernisiert und neu gestaltet. Die Dauerausstellung des Musée de l’Homme ist in drei Themen gegliedert.
Wer sind wir? Woher kommen wir? Wo gehen wir hin?
Mehr als 700.000 Ausstellungsstücke der prähistorischen, anthropologischen, kulturellen und biologischen Kollektionen zeigen auf zwei hohen Etagen die Entwicklung des Menschen von den Ursprüngen bis zur heutigen Zeit auf.
Die "Galerie de l'Homme" ist der Zentrale Teil des Museums. Eine Aneinanderreihung als Kaskade von 96 Büsten, über zwei Ebenen, zeigt die Vielfalt des Homo sapiens, der sich auf allen Kontinenten der Erde verbreitete, eindrucksvoll auf. Daneben sind 15 Bronzeskulpturen von Charles Cordier zu sehen. Die riesige Galerie erstreckt sich über 2500 m2. Dort wird der Mensch unter biologischen, genetischen, kulturellen und anthropologischen Aspekten beleuchtet. Im Zwischengeschoss, das der Kunst gewidmet ist, kann man zum Beispiel Höhlenmalereien entschlüsseln oder winzige Gravuren von Tieren bewundern.
13 Photos vom Musée de l'homme
Wer sind wir?
In diesem Bereich hinterfragt das Museum das Wesen des Menschen. In großen Wandvitrinen sind hunderte von Objekten unter den Themen "Der Körper zwischen Natur und Kultur", "1001 Arten, die Welt zu denken", "Ich, wir, die anderen: vielfältige und verschachtelte Identitäten" (Geschlecht, Gruppe, Religion...) ausgestellt. Unsere Organe veranschaulichen die morphologische Fabrik des menschlichen Körpers. Tiergehirne von Eidechsen, Elefanten, Langusten… und ein Menschengehirn ist in Gläsern präsentiert. An der Wand der Sprachen kann man sich einen Text in 30 verschiedenen Sprachen, wie Yoruba, Swahili, Bretonisch, Kirgisisch … anhören, wenn man an den Zungen zieht.
Woher kommen wir?
In diesem Bereich versucht das Museum Fragen wie: Worin unterschieden sich unsere Vorfahren von uns?, Wer waren die ersten Vertreter der menschlichen Linie?, warum sind einige Arten ausgestorben? Trafen sich Neandertaler und Homo sapiens? … zu beantworten. Eine rekonstruierte Ausgrabungsstätte aus der Zeit vor 1,6 bis 1,3 Millionen Jahren zeigt das Sozialverhalten einer kleinen Gruppe afrikanischer Homo ergaster auf. Eine riesige Vitrine rekonstruiert die europäische Umwelt in der Altsteinzeit und zeigt Dutzende von ausgestopften Tieren, darunter prächtige Exemplare von Rentieren und Pferden sowie den Schädel eines Höhlenbären. In anderen Vitrinen sind Objekte aus der Zeit ab 10.000 v. Chr. ausgestellt, die von der Veränderung des Menschen und seiner Umwelt zeugen. Wie die Verarbeitung von Materialien wie Ton und Mineralien, die Pflanzenzucht dazu beitrugen, dass die Menschen sesshaft wurden.
Wo gehen wir hin?
Der dritte Bereich beschäftigt sich mit der Zukunft der Menschen. Wie der Mensch seine Umwelt verändert. Verschiedene Aspekte der Globalisierung werden aufgezeigt. Auf Bildschirmen wird die Globalisierung in vier Etappen nachgezeichnet: vom Neolithikum bis 1492 , von 1492 bis 1850 (Vereinigung dieser Welten durch Europa), von 1850 bis 1950 (die industrielle und europäische Welt) und seit 1950 (die Beschleunigung, die globale Welt). Auf der anderen Seite verdeutlicht ein echter senegalesischer Schnellbus, mit Motiven der afrikanischen Volkskunst, Pflanzen, Tieren, Personen bunt dekoriert, dass trotz aller Globalisierung ein Industrieobjekt aus dem Norden zu einer neu geschaffenen Identität beitragen kann.