Katakomben in Paris

Katakomben

Die Katakomben von Paris - das Reich der Toten

Die Katakomben gehören zu den skurrilsten, aber auch bei Touristen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Paris. Jährlich besuchen mehr als 600.000 Personen, davon 50 % aus aller Welt, darunter viele Deutsche das "Reich der Toten". Von dem neu renovierten kleinen Eingangsgebäude, das direkt am Place Denfert-Rochereau liegt, wird auf mehreren Tafeln die Geschichte der Catacombes (auf Französisch, englisch und spanisch) erklärt. Danach geht es über eine steile Wendeltreppe über 131 Stufen 20 Meter tief in den Untergrund von Paris. Der 1,5 km lange Rundgang führt durch einen kleinen Teil der ehemaligen Stollen der ehemaligen Steinbrüche unter der französischen Hauptstadt, die seit 1809 der Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Steinbrüche aus dem 15. Jahrhundert lieferten die hochwertigen Steine, die auch unter dem Namen „Pierre de Paris“ bekannt sind, für die Pariser Häuser. Das Labyrinth unter Paris hat insgesamt eine Länge von 320 km. Die Steinbrüche wurden im 18. Jahrhundert stillgelegt, nachdem im Jahr 1774 bei Denfert-Rochereau 300 Meter der Stollen unter der Last der oberirdischen Bebauung eingebrochen war. An einigen Stellen des Rundgangs sind Tafeln angebracht, die zur Orientierung dienten. Der Audioguide erzählt Besuchern viele Einzelheiten der Geschichte des schummrigen Ortes. Nach etwa der Hälfte des Rundgangs gelangt man an einen kleinen Türbogen über dem eine Tafel mit der gravierten Inschrift „Arrête! C’est ici l’Empire de la Mort!“, was auf Deutsch „Stopp! Hier ist das Reich des Todes!“ heißt.

11 Photos von den Katakomben

Nun wird's wirklich gruselig!

Von jetzt an ist der Rundgang von riesigen Stapeln von Knochen und Schädeln links und rechts gesäumt. Ab 1780 wurden viele Pariser Friedhöfe aufgrund von Problemen der öffentlichen Gesundheit und um Platz für neue Häuser und Gebäude in der Hauptstadt, in der die Bevölkerung immer schneller wuchs, zu schaffen. Darunter zum Beispiel der Friedhof "les Saints-Innocents" wo nach dem Transfer der Knochen der Toten die Markthallen von Paris (Les Halles) erbaut wurden. Heute steht dort das Einkaufszentrum "Forum des Halles". Zahlreiche Knochenberge in den Katakomben sind mit Tafeln, die über den Ursprung der sterblichen Überreste informieren, versehen. Die Knochen von mehreren Millionen ehemaligen Einwohnern von Paris sind oft nahezu grafisch angeordnet. Schädel bilden verschiedene Muster. Bei dem unterirdischen Spaziergang kommt man dann an dem Brunnen "Fontaine de Samaritaine" aus dem Jahr 1810 vorbei. Er diente dazu, das Grundwasser aufzufangen. Diese Wasserfläche wurde von den Arbeitern entdeckt, die an der Gestaltung des Beinhauses arbeiteten. Um ins Freie zu gelangen, geht es wieder über eine steile Wendeltreppe nach oben. Am Ausgang auf der Nummer 21 bis Avenue Réné Coty befindet sich ein Andenken- und Buchladen in dem man jegliche Art von skurrilen Andenken erstehen kann.

Wichtige Hinweise zum Besuch der Pariser Katakomben

  • Aus Sicherheitsgründen dürfen sich nur maximal 200 Personen, in dem Labyrinth, gleichzeitig aufhalten.
  • Die Sehenswürdigkeit versucht mehr und mehr den Ticketverkauf auf Online Internetverkauf zu lenken. Die sogenannten "Last Minute Tickets" ohne Audioguide sind zwar günstiger, aber nur für den gleichen Tag verfügbar und schnell vergriffen. Da die Katakomben bei Touristen sehr beliebt sind ist die Chance ein Last Minute Ticket vor Ort an Tageskasse zu bekommen, besonders in der Hochsaison, sehr gering.
  • Für Personen mit Gehbehinderungen, Herzinsuffizienz oder Atemnot, Schwangere, Personen die leicht Platzangst bekommen und Kinder unter 10 Jahre wird von dem Besuch dringend abgeraten.
  • Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist nicht möglich
  • Kinder unter 14 Jahre müssen von einem Erwachsenen begattet sein.
  • Die Temperatur in den Katakomben liegt das ganze Jahr über bei 14 °C. Man sollte also auch im Hochsommer warme Kleidung mitführen.
  • Für den Rundgang sollt man 45 Minuten bis 1 Stunde einplanen.

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Etwas zur Geschichte der Katakomben

Vor etwa 45 Millionen Jahren waren Paris und seine Umgebung noch von einem tropischen Meer bedeckt. Auf dem Meeresboden sammelten sich mehrere Meter Schlamm, die im Laufe der Zeit zu Kalkstein wurden an. Als sich das Meer zurückzog, hinterließ die Meeresfauna fossilreiche Ablagerungen in den Kalksteinbänken. Seither lieferten sie große Mengen an Baumaterial aus Sand, Sandstein, Ton und Gips und der Kalkstein, von guter Qualität, der sogenannte "Pariser Stein". Im Mittelalter wurde der Stein für die großen Bauvorhaben zur Errichtung von Kirchen, des Louvre-Schlosses und der Stadtmauer benutzt. Nachdem die Steinbrüche im Tagebau zu tief geworden waren, entwickelte sich allmählich der unterirdische Abbau mit dem Graben von Galerien, um die Felsbänke zu erreichen. Pfeiler wurden stehen gelassen, um das Gelände zu stützen. Nachdem es im Herzen der Stadt zu zahlreichen Einbrüchen aufgrund des Unterbodens, der immer mehr einem löchrigen Schweizer Käse glich, gekommen war, wurden der Abbau in Steinbrüchen im September 1776 beendet. Danach wurden die stillgelegten Steinbrüche zur Umbettung der Knochen von geräumten Gräbern von Pariser Friedhöfen genutzt. Die ersten Räumungen betrafen den größten Friedhof von Paris, den Saints-Innocents, der zuvor 1780 nach einer fast zehn Jahrhunderte andauernden Nutzung geschlossen wurde. Die Knochen wurden nach Einbruch der Dunkelheit abtransportiert, um feindselige Reaktionen der Pariser Bevölkerung und der Kirche zu vermeiden. Die Umbettungen setzten sich nach der Revolution bis 1814 fort, als im Zentrum von Paris Kirchenfriedhöfe wie Saint-Eustache, Saint-Nicolas-des-Champs und dem Kloster "couvent des Bernardins" geschlossen wurden. Sie wurden 1840 im Zuge der Stadtplanungsarbeiten von Louis-Philippe und während der Bauarbeiten des Barons Haussmann von 1859 bis 1860 wieder aufgenommen. Das unterirdische Beinhaus, das zunächst den Namen "Ossuaire municipal de Paris" trug, wurde 1786 in Anlehnung an die Katakomben von Rom in "Katakomben von Paris" umbenannt. Ab 1809 wurden die Katakomben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Laufe des 19. Jahrhunderts änderten sich die Besuchsmodalitäten ständig, von völliger Schließung bis hin zu monatlichen oder vierteljährlichen Öffnungszeiten.

Katakomben besuchen alle wichtigen Infos

Wieviel kostet der Eintritt für die Katakomben? *

Bevorzugter Einlass mit Audioguide 29 € (auch auf deutsch)
Ticket für die Katakomben mit Audioguide online buchen
Last-Minute Ticktet für den gleichen Tag (falls noch Plätze frei) 15 € ohne Audioguide
Jugendliche 16 bis 26 J) : 13 €

Öffnungszeiten von den Katakomben :

Dienstag bis Sonntag von 9:45 bis 20:30 Uhr
Kassenschluss 19h30
Geschlossen : am 1. Mai, 25. Dezember und 1. Januar

Anfahrt zu den Katakomben

Adresse :

1, avenue du Colonel Henri Rol-Tanguy (place Denfert-Rochereau), 75014 Paris

Métro - Station:

Denfert-Rochereau Internetseite von den Katakomben : Katakomben


*Preise der Tickets und Öffnungszeiten Stand Januar 2024 (ohne Gewähr).