Museum Arts et Métiers in Paris

Museum Arts et Métiers in Paris

Das Museum Arts et Métiers gehört zu den bei Touristen weniger bekannten Museen in Paris. Dennoch lohnt sich ein Besuch. Das Museum, das sich unweit vom Centre Pompidou am Rande des malerischen Maris-Viertes befindet, zeigt Erfindungen, Maschinen und Objekte aus 18., 19. und 20. Jahrhundert. Wörtlich auf Deutsch übersetzt heißt Arts et Métiers Kunst und Gewerbe.

Was gibt es im Arts et Métiers Museum in Paris zu sehen?

Das Museum ist eines der ältesten, die der Technik und Industrie gewidmet sind. Es ist Teil des "Conservatoire national des arts et métiers" eine nationale öffentliche Einrichtung mit wissenschaftlichem, kulturellem und beruflichem Charakter. Die Dauerausstellung des Musée Arts et Métiers ist auf 3 Etagen in dem schönen historischen Gebäude in sieben Themenbereiche untergliedert. Wissenschaftliche Instrumente, Materialien, Bauwesen, Kommunikation, Energie, Mechanik und Transport.

27 Photos von dem Museum Arts et Métiers in Paris

Im Erdgeschoss findet man in der ehemaligen Kirche Saint-Martin-des-Champs das berühmte Pendel von Foucault, in einer kleinen Ausführung, mit dem der französische Physiker 1851 erstmalig die Erdumdrehung nachwies. 1855 wurde das wissenschaftliche Experiment bei der Weltausstellung in Paris vorgestellt. Zwischen 12:00 und 17:00 Uhr finden mehrmals täglich Demonstrationen mit fachkundigen Erklärungen (auf Französisch) im Arts et Métiers statt. Eine größere Version des Foucault’schen Pendels ist im Pantheon in Paris ausgestellt.

Das Erdgeschoss ist vorwiegend Transportmittel gewidmet. In dem Kirchenschiff sind zahlreiche Autos, Oldtimer, wie auf einem monumentalen Regal gestapelt. Über die Treppen kann man sich die seltenen Ausstellungsstücke aus nächster Nähe ansehen. Man kann dort zum Beispiel eine Mercedes-Benz aus dem Jahr 1898, aber auch einen Formel 1 Rennwagen, den Renault "RE 40" aus dem Jahr 1983 bewundern.

Ein 2,83 hohes Model der New Yorker Freiheitsstaue ist in der Mitte aufgebaut. An der Decke hängen mehre der ersten Flugzeuge wie den "Aéroplane Blériot XI", mit dem der Erbauer Louis Blériot am 25. Juli 1909 in 32 Minuten den Ärmelkanal zwischen Großbritannien und Frankreich überquerte.

Sehr beeindruckend ist auch das "Fardier" (Fuhrwerk) von Cugnot aus dem Jahr 1771 mit seinem riesigen Dampfkessel. Das erste Fahrzeug, das nicht mehr von Tieren gezogen werden musste. Das Fahrzeug, dessen Entwicklung 1771 aufgegeben wurde, konnte 5 Tonnen bei 4 km/h transportieren.

Weiter Highlights in der Transport-Abteilung sind Fahrräder vom Einrad, Hochrad bis zu einer modernen Mietfahrradstation "Vélib'". Modelle von Schiffen und Lokomotiven von der Dampflok bis zum Hochgeschwindigkeitszug TGV eine wahre Fundgrube für Technik Interessierte.

1. Etage im Arts et Métiers

Auf der ersten Etage des Museums befinden sich die Abteilungen Kommunikation, Mechanik, Energie und Konstruktion. Dort kann man die Entwicklung der Fotografie nachverfolgen, von den ersten Plattenkameras von Daguerre bis zu modernen Digitalkameras sind zahlreiche Ausstellungstücke zu bewundern.

Die Mechanik Abteilung zeigt erste Drechselmaschinen und Drehbänke, Motoren im Querschnitt, die ersten Nähmaschinen, mechanische Rechenmaschinen … und vieles mehr.

Von ersten Telegrafen über Telefone aus allen Epochen, Faxgeräte … hier kann man die Entwicklung der Telekommunikation nachvollziehen. Das Modell des ersten Telekommunikationssatelliten "Telstar 1" der am 10. Juli 1962 von Cape Canaveral aus in die Umlaufbahn gebracht wurde und Anfang des weltweiten Teekommunikationsnetzes (Telefon und Fernsehen) bilden sollte, ist ebenfalls zu sehen.

Grammofone, Plattenspieler, Röhrenradios, erste Filmkameras und Projektoren, auch die Entwicklung der Unterhaltungselektronik hat ihren Platz in dem Museum.

In der besonderen Abteilung "Théâtre des automates" sind Automaten aus Pappe, Holz, Porzellan und Stahl des 19. Jahrhunderts ausgestellt, die bürgerliche Salons und die Schaufenster der Kaufhäuser verzauberten.

2. Etage im Arts et Métiers

Die oberste Etage des Museums ist Materialien und wissenschaftlichen Geräten sowie dem Bauwesen gewidmet, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen und zur Entwicklung und Weitergabe des Wissens benötigt wurden. Darunter ein Gerät zur Messung der Winkelgeschwindigkeit des Horizonts, neunzehn Schiffsuhren des Schweizer Uhrmachers Ferdinand Berthoud und ein Elektronenmikroskop von Siemens aus dem Jahr 1973, das nicht mehr durch Licht, sondern mittels eines Elektronenstrahls ein millionenfach vergrößertes Bild eines Objekts ermöglicht.

Besucher, die sich für Computer und Roboter interessieren, kommen auch auf Ihre Kosten. Auf der zweiten Etage stehen unter anderen der Vektor-Supercomputer Cray-2 aus dem Jahr 1985 und der Supercomputer IBM 7030 Stretch von 1961. Der Roboter LAMA, der in den frühen 1990er Jahren in Sankt Petersburg für Studien zu Erforschung des Planeten Mars entwickelt wurde, ist auf der obersten Etage des Museums eindrucksvoll aufgebaut.

In der Abteilung Bauwesen sind zahlreiche Modelle von Brücken-Bauwerken sowie vieles was sich um Bautechnik und der dazu benötigen, Maschinen dreht zu sehen. Darunter ein Modell des Gerüstes, das zur Erbauung der Kuppel der Bourse de Commerce im Jahr 1809 verwendet wurde.

Ein Besuch des Museums des Arts et Métiers ist eine Reise durch die atemberaubende Entwicklung von Wissenschaft und Technik der letzten 200-300 Jahre und besonders für Familien mit Kindern zu empfehlen. Ein Audioguide steht auch in deutscher Sprache gegen Gebühr am Empfang zur Verfügung.

Ist ein Model der Freiheitsstatue im Arts et Métiers ausgestellt?

Ja, ein 2,83 Meter hohes Model der New Yorker Freiheitsstaue ist in der Mitte des Erdgeschosses aufgebaut. Das zweite Model, das seit 2011 vor dem Eingang des Museums zu sehen war, wurde 2021 für 10 Jahre der französischen Botschaft in Amerika geliehen und ist in deren Garten in Washington aufgebaut. Weitere Modelle der von Bildhauer Auguste Bartok entworfenen "Statue of Liberty" befinden sich auf der Seine Insel Allée des Cygnes, nahe des Eiffelturms (11,50 Meter hoch) und im Musée d'Orsay.


Geschichte von Arts & Métiers

Das Museum, Arts et Métiers hat eine lange Geschichte. Wenn man zum ersten Mal vor dem Museum steht, kann man leicht glauben, dass man sich in der Adresse geirrt hätte und vor einer Kirche steht. Das ist nicht ohne Grund. Denn das Musée des Arts et Métiers ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht.

Während der Französischen Revolution wurde das Kloster Saint-Martin-des-Champs mit seiner Klosterkirche 1789 verstaatlicht. 1830 wurde der Gebäude-Komplex unter der Leitung des Architekten Léon Vaudoyer umfassend umgestaltet. Die Westfassade wurde in neugotischen Stil, die mit den hohen Fenstern des Kirchenschiffs harmonierte, wieder aufgebaut. An der Säule, die den Eingang rechts zum Kirchenschiff, ist noch ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert zu sehen.

Das "Conservatoire des arts et métiers" wurde 1794 gegründet und in den Gebäuden untergebracht. Die Sammlungen durch zahlreiche Stücke, die, die Entwicklung der Wissenschaften und des technischen Fortschritts dokumentieren, bereichert. Heute umfasst die Sammlung des Museums, das man als eines der ältesten technischen und industriellen Museen der Welt ansehen kann, 80.000 Objekte und 15.000 Zeichnungen.

Die alten Gebäude, aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert, stehen seit dem 15. März 1993 unter Denkmalschutz. Nach einer umfassenden Renovierung wurde das Musée des Arts et Métiers im Jahr 2000 wiedereröffnet.


Métro Station Arts et Métiers

Wenn man mit der Métro zum Musée des Arts et Métiers gelangt, beginnt der Besuch sozusagen schon in der Metro-Station, die zu den am außergewöhnlichsten U-Bahn-Station in Paris zählt.

Der Bahnsteig der Metro-Linie 11 ist seit 1994 von dem U-Boot "Nautilus" des Romans "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer“ von Jules Verne inspiriert. Die Wände sind mit genieteten Kupferplatten verkleidet. Hinter den Bullaugen sind kleinen Szenografien, die sich auf die Sammlungen des Museums beziehen, zu sehen. An der Decke befindet sich eine Reihe von großen Zahnrädern.


Museum Arts et Métiers in Paris besuchen alle wichtigen Infos

Wieviel kostet der Eintritt für das Museum Arts et Métiers in Paris? *

Erwachsene 12 € Studenten und Senioren (ab 62 Jahre) 9 € Tickets für das Musée des Arts et Métiers online Buchen Kostenlos für EU-Bürger unter 26 Jahre, Behinderte & 1 Begleiter (Vorlage des Behindertenausweise notwendig), sowie an jedem 1. Sonntag des Monats und Freitags von 18:00 bis 21:00 Uhr Audioguide (auch auf deutsch) 5 €

Öffnungszeiten von dem Museum Arts et Métiers in Paris :

Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr. Freitag bis 21:00 Uhr. Geschlossen am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember.

Anfahrt zum Museum Arts et Métiers in Paris

Adresse :

60 rue Réaumur, 75003 Paris

Métro - Station:

Arts-et-Métiers oder Réaumur-Sébastopol Offizielle Website von dem Museum Arts et Métiers in Paris


*Preise der Tickets und Öffnungszeiten Stand Juni 2024 (ohne Gewähr).